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Partnerschaft und unerfüllter Kinderwunsch

Partnerschaft und körperliche/psychische Gesundheit

Die Partnerschaftsqualität nimmt ganz allgemein bei der körperlichen und psychischen Gesundheit eine zentrale Rolle ein: Einerseits ist eine hohe Paarbeziehungsqualität eine der wichtigsten Ressourcen bei der Prävention von körperlichen und psychischen Langzeitschäden (u.a. Immunerkrankungen, kardiologische Erkrankungen, psychische Störungen). Und andererseits kann eine schlechte Partnerschaftsqualität körperliche und psychische Erkrankungen auslösen, aufrechterhalten und verstärken.

Partnerschaftsqualität und unerfüllter Kinderwunsch

Der Kinderwunsch betrifft immer beide Partner, unabhängig davon, ob der Wunsch spontan erfüllt wird oder unerfüllt bleibt. Und es liegt auf der Hand dass bei der Zeugung eines Kindes beide Partner involviert sind, unabhängig davon ob reproduktionsmedizinische Behandlungen in Anspruch genommen werden oder nicht. Die Partnerschaft spielt beim Kinderwunsch also in jedem Fall eine zentrale Rolle, dennoch findet dieser naheliegende globale Zusammenhang zwischen Kinderwunsch und Partnerschaft in der klinischen und wissenschaftlichen Fachwelt bis heute erstaunlich wenig Beachtung.

Insbesondere beim unerfüllten Kinderwunsch hat die Partnerschaft in vielerlei Hinsicht eine ganz zentrale Bedeutung: Es gibt viele Hinweise dafür, dass die Partnerschaftsqualität mit zunehmender Dauer des unerfüllten Kinderwunsches abnimmt. Dies hat damit zu tun, dass der unerfüllte Kinderwunsch von betroffenen Paaren in jedem Fall als signifikante körperliche und psychosoziale Belastung wahrgenommen wird. Der unerfüllte Kinderwunsch wird daher von den meisten betroffenen Paaren als primäre Stressquelle genannt, die für die Partnerschaft eine grosse Herausforderung darstellt. Beispielsweise kann das Paar unter diesem chronisch erhöhten Stresslevel destruktive Kommunikationsmuster entwickeln (Streit, Resignation, Missverständnisse). Zudem hat der unerfüllte Kinderwunsch in den meisten Fällen auch Auswirkungen auf die Sexualität: Die Sexualität, die in der Partnerschaft unter stressfreien Umständen eine lustvolle, spontane und partnerschaftsförderliche Ressource darstellt, kann zunehmend zweckerfüllend, geplant, mechanisch und leistungsorientiert werden. Typischerweise führt ein andauernder unerfüllter Kinderwunsch auch dazu, dass wichtige anstehende Entscheide, Pläne und Anpassungen in anderen Lebensbereichen (z.B. berufliche Entwicklung, Wohnsituation, soziales Umfeld) zugunsten des unerfüllten Kinderwunsches zurückgestellt werden. Die Veränderungen in den oben genannten Bereichen (Kommunikation, Sexualität, weitere Lebensbereiche) aufgrund des unerfüllten Kinderwunsches können signifikante negative Auswirkungen auf die Partnerschaftsqualität und die Lebensqualität im Allgemeinen haben. Die verminderte Partnerschaftsqualität wird dann zum Risikofaktor für die Entwicklung weiterer Stressreaktionen, die sich wiederum negativ auf die Partnerschaftsqualität auswirken (Teufelskreis). Umgekehrt stellt eine hohe Partnerschaftsqualität bei der Bewältigung des unerfüllten Kinderwunsches eine zentrale Ressource dar: Paare mit einer hohen Beziehungsqualität können gemeinsam und stressfreier mit den Belastungen des unerfüllten Kinderwunsches umgehen, was wiederum positive Auswirkungen auf das psychische und körperliche Wohlbefinden beider Partner hat. Insgesamt kann gesagt werden, dass eine gute Partnerschaftsqualität positive Auswirkungen auf das Erleben und die Bewältigung des unerfüllten Kinderwunsches hat und somit den Verlauf einer reproduktionsmedizinischen Behandlung positiv beeinflussen kann.

FERTIFIT-Training für Paare mit unerfülltem Kinderwunsch

Vor diesem Hintergrund wurde das FERTIFIT-Training für Paare mit unerfülltem Kinderwunsch entwickelt. Einerseits geht es darum, die oben genannten Zusammenhänge wissenschaftlich genauer zu untersuchen, vor allem geht es aber darum, ein praxisnahes und spezifisches Angebot für Paare mit unerfülltem Kinderwunsch zu machen. Das Training besteht aus wissenschaftlich gut untersuchten Modulen, die individuell nach Bedarf und Indikation des Paares zusammengestellt werden.

Mehr Informationen zum FERTIFIT-Training (inkl. Flyer) finden Sie hier: http://www.klaus-grawe-institut.ch/content/e134/e758/e780/index_ger.html


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