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Zurück zu den Wurzeln

Irgendwann beginnen unsere lieben Kleinen zu fragen, woher sie kommen und wie sie entstanden sind. Bei Kindern, die durch künstliche Befruchtung gezeugt wurden, mag diese Erzählung vielleicht etwas weniger romantisch klingen. Dennoch kann es Eltern gelingen, einen völlig normalen Umgang mit dem Thema der künstlichen Entstehung zu schaffen.

Überraschender Besuch

Neulich kam meine Assistentin ins Sprechzimmer und sagte, dass ein junger Mann draußen warte und mich besuchen wolle. Gespannt ging ich hinaus und traf auf einen tadellos gekleideten, gut aussehenden jungen Mann. Er kam sofort auf mich zu und begrüßte mich freundlichst. Ich fragte, was ich für ihn tun könne, woraufhin er sich vorstellte und schöne Grüße von seinen Eltern überbrachte.

Erfolg im ersten Durchgang

Sein Name kam mir sofort bekannt vor – seine Eltern waren in den frühen 1980ern aus ungefähr 300 Kilometern Entfernung nach Bregenz gekommen, um eine In-vitro-Fertilisierung (IVF) vornehmen zu lassen. Es klappte gleich beim ersten Anlauf: Der Transfer von zwei Embryonen – damals noch schöne Vierzeller – führte zu einer intakten Schwangerschaft, die Frau brachte ein gesundes Kind zur Welt.

Interessante Entwicklung

Er habe sehen wollen, wo er als Embryo schon einmal gewesen war und außerdem wollte er mich gerne persönlich kennenlernen, erklärte der junge Mann seinen Besuch. Ich finde es interessant, welchen Weg er eingeschlagen hat: Den Abschluss seines Medizinstudiums in der Tasche, hatte er die Sommerferien in vollen Zügen genossen und eine längere Weltreise unternommen, bevor er sich nun in die klinische Ausbildung zum Arzt begab.

Ehrlich von Anfang an

Bezüglich seiner Entstehungsgeschichte waren seine Eltern immer ehrlich und hatten ihm alles korrekt erzählt. Dadurch hatte der Jungmediziner niemals Berührungsängste mit den Techniken der IVF und hat meinen Erzählungen über die zwischenzeitlichen Entwicklungen der Reproduktionsmedizin mit Freude und viel Interesse zugehört.

Unser Zentrum in Bregenz  hat sich von ursprünglich 150 m² Fläche (auch damals schon mit Spezialausrichtung zur IVF) auf mittlerweile rund 2.000 m² vergrößert – unzählige neue Techniken, Geräte etcwurden etabliert. Vieles davon war dem Jungmediziner von seinem Studium her bekannt, einiges hat er aus Erzählungen seiner Eltern mitbekommen. Die Fülle des Angebotes heutzutage hat ihn allerdings doch sehr überrascht. Nach einem ca. einstündigen Rundgang durch unser Zentrum sagte er glücklich und voller Stolz wieder Lebewohl.

Wer weiß, was die Zukunft bringt …

Als der junge Mann – nun, da er seine Wurzeln kennengelernt hatte – sich verabschiedete, überreichte er mir eine Flasche exzellenten Weins aus eigenem Anbau mit nochmals besten Grüßen seiner Eltern.

Wer weiß – vielleicht wird aus dem jungen, aufgeschlossenen Mann auch einmal ein Reproduktionsmediziner? Wenn, dann würde er sich dieser Aufgabe bestimmt aus vollster Überzeugung und mit viel Engagement und Ehrgeiz widmen. Mich würde solch ein Schritt sehr freuen …


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