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Kinderwunschbehandlung mit „Single Embryo-Transfer“ – Fakten und Hintergründe

| Teil 5 der Themen-Serie »Ablauf einer Kinderwunschbehandlung«

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Symbolbild | Foto: Shutterstock

„Wenn ich zwei Embryonen transferiert bekomme, habe ich dann auch höhere Chancen schwanger zu werden?“

Diese Frage höre ich häufig von Paaren, die sich im Vorfeld einer Kinderwunschbehandlung informieren wollen – beispielsweise auf unseren monatlich stattfindenden Infoabenden in Salzburg
(→ für mehr Infos klicken Sie hier).

Meine Antwort darauf erscheint recht eindeutig:
„nur unwesentlich (5-7%)“

Warum ist das so?

Ablauf einer Kinderwunschbehandlung

Bei einer Kinderwunschbehandlung erfolgt die Befruchtung der Eizellen mit den Spermien außerhalb des weiblichen Körpers, im Labor (In Vitro Fertilisierung – IVF). Die befruchteten Eizellen werden in einen Inkubator („Brutschrank“) gegeben, wo sie in einem speziellen Kulturmedium zu Embryonen heranwachsen. Haben die Embryonen ein bestimmtes Entwicklungsstadium (Blastozyste) erreicht, werden diese in die Gebärmutter der Frau eingebracht (Embryo-Transfer). Das geschieht idealerweise am fünften Tag nach der Befruchtung, was jenem Zeitpunkt entspricht, an dem ein Embryo bei natürlicher Fortpflanzung vom Eileiter in die Gebärmutter gewandert ist und sich dann einnistet (→ für Details zum gesamten Behandlungsablauf klicken Sie hier).

Tendenz zum „Single Embryo-Transfer“

In unseren IVF-Zentren richten wir die Behandlung danach aus, möglichst einen sogenannten „Single Embryo-Transfer“ durchzuführen. Das bedeutet, im Vorfeld optimale Bedingungen zu schaffen, damit nur ein Embryo mit höchstem Einnistungspotential transferiert werden kann. Dazu gehören viel Erfahrung, optimierte Stimulationsprotokolle, eine individuell abgestimmte Medikation sowie der Einsatz modernster Labortechniken.

Mit einem „Single Embryo-Transfer“ können wir das Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft auf unter 5% reduzieren. Bei einem Transfer von 2 Embryonen dagegen steigt das Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft auf 20 – 25% (Drillinge 2-3%). Diesem Risiko steht eine unwesentliche Verbesserung der Schwangerschaftsrate um 5-7% gegenüber.

Zum Vergleich folgendes Beispiel: Bei Frauen unter 32 Jahren erreichen wir mit dem Transfer von nur einem Embryo (nach Blastozysten-Selektion) in eine optimal aufgebaute Gebärmutterschleimhaut, in 70% der Fälle einen positiven Schwangerschaftstest.

Der Situation des Kinderwunschpaares entsprechend, sollte unserer Ansicht nach die Anzahl der zu transferierenden Embryonen nicht über 2 Embryonen hinausgehen.

Das Ziel lautet: „Eine Behandlung mit einem transferierten Embryo, führt zu einer intakten Schwangerschaft und zur Geburt eines gesunden Kindes.“


Links:
» Der Natur ganz nah – Kinderwunschbehandlung mit Blastozystenkultur

(Beitrag | http://www.kinderwunsch-blog.com)

» Ein Weg zum ersehnten Kind

(Artikel | Ärztemagazin 2017)

» Erfolgsrate – Worauf Kinderwunschpaare achten sollten

(Themen-Serie | http://www.kinderwunsch-blog.com)

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