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Die Katze unterm Weihnachtsbaum

Kürzlich traf ich eine meiner Patientinnen aus den Anfangsjahren der  in-vitro Fertilisierung (IVF) und ihren Sohn wieder. Der mittlerweile 27-jährige Mann hat eine universitäre Karriere eingeschlagen und ließ mich an meine Zeit im Gymnasium zurückdenken …

IVF-Therapie zur Weihnachtszeit

 

Musik im Blut

Als Student im musisch-pädagogischen Realgymnasium hatte ich Klavier als Hauptfach. Wie viele andere Jugendliche auch, hatte ich mich zusätzlich mit anderen Instrumenten versucht: Bassgitarre, Begleitgitarre, Ziehharmonika, Klarinette und einige mehr. Dazu gab es gemeinsame Auftritte als Band – wir spielten bei verschiedensten Anlässen. An diese Zeit erinnere ich mich gerne zurück.

Warum mich nun der Sohn meiner ehemaligen Patientin an die damalige Zeit denken ließ? Weil auch er in seiner Freizeit als Musiker aktiv ist …

Anfang der 1980er-Jahre

Vor rund 30 Jahren gab es erst sehr wenige Kinder, die mit Hilfe der IVF Behandlung das Licht der Welt erblickt hatten. Meine Patientin war 1984 bereits im 43. Lebensjahr und nach künstlicher Befruchtung schwanger. Ganz am Beginn der Schwangerschaft sowie zunehmend während der sechsten und siebenten Schwangerschaftswoche hatte die Frau leichte Schmierblutungen.

Widerwillen

Sie wollte sich jedoch – ganz entgegen meiner Empfehlung – keinesfalls im Krankenhaus behandeln lassen. Stattdessen hielt sie daheim zwei Wochen lang strenge Bettruhe und ließ sich ausschließlich von ihrem Mann betreuen. Dazu hatte er im Schlafzimmer alles so vorbereitet, dass seine Frau absolute Bettruhe halten konnte. Am Fußende des Bettes lag immer die Hauskatze – gemütlich eingerollt und vor sich hin dösend.

Um meine Patientin trotz ihres Widerwillens gegen das Krankenhaus angemessen versorgen zu können, besuchte ich sie täglich zu Hause. Damals war es mir noch möglich, pro Strecke rund 40 Minuten Fahrzeit aufwenden zu können.

Weihnachten und die Katze

Ich muss heute noch schmunzeln wenn ich daran denke, wie dieses Ehepaar sich zur Weihnachtszeit organisiert hatte: Im Schlafzimmer war ein Christbaum geschmückt worden. Als ich am Heiligen Abend meinen üblichen Besuch abstattete, hing dieser wunderhübsche Christbaum an der Decke – ungefähr einen Meter hoch über dem Boden!

Darunter befand sich eine schöne Decke, auf der die Hauskatze lag. Als die Frau meinen verwunderten Gesichtsausdruck und meine fragenden Blicke bemerkte, erklärte sie mir: „Wir müssen das so machen, damit unsere verspielte Katze die Weihnachtskugeln nicht vom Baum schlagen kann.“ Dank dieser unkonventionellen Lösung konnte das Paar inklusive Hauskatze besinnliche Weihnachten feiern!


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