Facebook Twitter Flickr YouTube E-mail
formats

PCOS: Das können Sie selbst tun

Symbolbild| Foto: Shutterstock

Schätzungen zufolge leiden 5 – 10 % aller Frauen im gebärfähigen Alter am polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS). Dieser komplizierte Begriff steht für eine Erkrankung mit zahlreichen Beschwerden und Veränderungen, die sowohl das Hormonsystem, als auch den Stoffwechsel betreffen. PCOS ist eine der häufigsten Ursachen für Unfruchtbarkeit.

Betroffene haben meist übermäßig viele männliche Hormone und auch das Verhältnis der Hormone FSH und LH ist verschoben. Dadurch kommt es zu Störungen im weiblichen Zyklus. Das heißt, der Eisprung wird seltener, was sich äußerlich durch unregelmäßige oder ausbleibende Menstruationsblutungen bemerkbar macht. Die gute Nachricht: Sie können selbst etwas dagegen tun!

Kombination von Veranlagung und Lebensstil

Als Auslöser für die Erkrankung vermutet man ein Zusammenspiel von Veranlagung und Lebensstil. Was viele nicht wissen: Übergewicht und Fehlernährung können über die Entwicklung einer sogenannten Insulinresistenz den Hormonhaushalt empfindlich stören. Bei betroffenen Frauen kommt es im Laufe der Zeit durch Fehlernährung dazu, dass das Blutzuckerhormon Insulin seine Wirkung an den blutzuckerverarbeitenden Geweben nicht mehr wie gewünscht entfalten kann, da diese sich gleichsam daran gewöhnt haben – der Fachmann spricht von Insulinresistenz. In der Folge stellt die Bauspeicheldrüse deutlich mehr Insulin her. Das Problem: Insulin reguliert nicht nur die Aufnahme von Blutzucker in die Zellen, sondern stimuliert gleichzeitig auch die Herstellung von männlichen Geschlechtshormonen. Auf diese Weise trägt der gestörte Kohlenhydratstoffwechsel zur Entstehung und Aufrechterhaltung des PCOS bei.

In diesem Wissen liegt nun gleichzeitig eine Chance für PCOS-Patientinnen, nämlich auch selbst etwas machen zu können, damit sich ggf. eine Besserung einstellt.

Schilddrüse testen

Lassen Sie zunächst Ihre Schilddrüsenwerte überprüfen. Oftmals ist eine Schilddrüsenunterfunktion nämlich die Ursache von PCOS-ähnlichen Symptomen. Wird die Unterfunktion der Schilddrüse behoben, verschwinden dann auch die Symptome.

Gewichtsreduktion

Aufgrund des engen Zusammenhangs zwischen einem gestörten Kohlenhydratstoffwechsel und PCOS ist bei übergewichtigen Frauen eine Gewichtsreduktion der erste Schritt. Bereits eine Gewichtsabnahme von nur 5 % kann spürbare Verbesserungen bringen. Bei einem Körpergewicht von 80 kg entspricht dies 4 kg – das ist machbar! Die Belohnung: eine ebenmäßigere Haut, weniger Haarwuchs im Gesicht, regelmäßigere Zyklen.

Ernährungsumstellung

Die typische westliche Ernährung mit vielen raffinierten Kohlenhydraten (Zucker, Weißmehl, Back- und Teigwaren), aber nur wenigen Ballast- und Vitalstoffen, gilt als problematisch und trägt zu Übergewicht bei.

Daher empfiehlt sich eine Umstellung der Ernährung auf eine vitalstoffreiche, basenüberschüssige Kost mit viel Gemüse, Obst, hochwertigen Proteinen sowie gemäßigten Mengen an Kohlenhydraten in Form von ballaststoffreichen, komplexen Kohlenhydraten [z. B. Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Ölsaaten (bes. Leinsamen) und Nüssen].

2013 fassten Wissenschaftler die Wirkung einer solchen Ernährung wie folgt zusammen:

„Die Senkung des Insulinspiegels über eine entsprechende Ernährung ist eine attraktive nicht-pharmazeutische Therapie für Frauen mit PCOS, deren erhöhter Insulinspiegel die Testosteronsynthese stimuliert und somit die PCOS-Symptome verstärkt.“

Die Rolle von Nahrungsergänzungsmitteln

Aufgrund des engen Zusammenhangs zwischen Stoffwechsel und PCOS, sind weitere ernährungsphysiologische Maßnahmen häufig erfolgversprechend.

    Inositole
    Bei Inositolen handelt es sich um sogenannte „second messenger“: Das Blutzuckerhormon Insulin benötigt sie, um seine Wirkung in den Zielzellen voll entfalten zu können. Studien zufolge sind Inositole zur Senkung einer Insulinresistenz ebenso wirksam wie Metformin, und dies frei von Nebenwirkungen. Zwei Varianten von Inositol, nämlich Myo-Inositol und D-Chiro-Inositol, sind in Ihrer Wirkung in zahlreichen Studien gut untersucht worden.

    Fettsäuren
    Omega-3-Fettsäuren spielen in der Substitution bei PCOS ebenfalls eine wichtige Rolle. Sie beeinflussen nämlich nicht nur die Aktivität der Hormonrezeptoren, sondern auch die Expression bestimmter Gene, z. B. jene, die für Adipositas und Insulinresistenz in Frage kommen. Integrieren Sie daher in Ihre Ernährung hochwertige Omega-3-Fettsäuren aus Hanf- und Leinöl, Chia- und Leinsamen, Walnüssen, sowie fettreichem Seefisch. Achten Sie zusätzlich darauf, nicht zu viele Omega-6-Fettsäuren zu sich zu nehmen, da diese – im Übermaß genossen – die Wirkung der Omega-3-Fettsäuren teilweise aufheben können.

    Chrom
    Chrom ist als hilfreiches Spurenelement für die Regulierung des Blutzucker- und Insulinspiegels bereits seit Längerem bekannt. Unglücklicherweise wird es bei Stress oder hohem Kohlenhydratkonsum besonders schnell verbraucht – und zwar meist in höheren Mengen, als es mit der Nahrung wieder zugeführt werden kann.

    Vitamin D
    In der nationalen Verzehrstudie 2008 in Deutschland erreichten 91 % der Frauen die empfohlene tägliche Zufuhrmenge von Vitamin D nicht. Besonders bei PCOS-Patientinnen ist dies fatal, da Vitamin D-Mangel einerseits eine Insulinresistenz fördern kann und andererseits gerade bei Kinderwunsch der Vitamin-D-Status einen Einfluss auf die Erlangung einer gesunden Schwangerschaft hat. Daher sollten PCOS Patientinnen ihren Vitamin-D-Status regelmäßig kontrollieren lassen und ihre Vitamin-D Zufuhr bei Bedarf entsprechend anpassen.

Diese Mikronährstoffe gibt es auch kombiniert in speziell auf PCOS abgestimmten Nahrungsergänzungsmitteln (siehe Links).

Zusammenfassend können PCOS-Patientinnen, zusätzlich zur ärztlichen Betreuung, durch einen bewussten Lebensstil und einige unterstützende Maßnahmen auf die Erkrankung Einfluss nehmen und damit idealerweise eine Verbesserung herbeiführen.

(Literatur beim Verfasser)


Links:
» Mögliche Ursachen für den unerfüllten Kinderwunsch bei Frauen

(Seite | http://www.kinderwunsch-blog.com)

» Mikronährstoffe bei Kinderwunsch (Fertilovit®)

(Webseite | http://www.fertilovit.com)

» Home

(Startseite | http://www.kinderwunsch-blog.com)

» Kontakt

(Seite | http://www.kinderwunsch-blog.com)